INFO: Grundlagen der Kapitalanlage

            SHOW     Grundlegende Informationen

 

  • Anlageziele, Kapitalaufbau und -entnahme.

    Geld hat keinen Eigenwert

    Sie können damit Waren und Dienstleistungen kaufen. 
    Mit jeder Anlage ist somit ein Ziel verbunden.
    Grundsätzlich wird zwischen Kapitalaufbau und -entnahme unterschieden.

    Beim Kapitalaufbau ist zu berücksichtigen: 
    verfügbare Mittel, Anlagedauer und und Risikobereitschaft führen zum Anlageziel. 

    Bei der Kapitalentnahme ist zu berücksichtigen: 
    verfügbare Mittel, Entnahmedauer (Kapitalverzehr) und Risikobereitschaft führen zum Anlageziel. 

    Steuerliche Situation, Kosten und Inflation sind stets einzubeziehen.

 

  • Liquidität, Geld- und Sachwerte.

    Die klassische Vermögensverwaltungsformel lautet: 
    Je ein Drittel Liquidität, Finanz- und Sachwerte

    Je nach Marktsituationen kann die Aufteilung verändert werden.

    Ohne Liquidität (Sichteinlagen, Festgelder, Geldmarktdepots) sind sie zahlungsunfähig und gehen pleite. 
    Achten Sie also auf stets verfügbare Mittel. Faustregel: drei bis sechs Nettomonatseinkommen. 
    Der Dispositionskredit der Bank ist für Privatpersonen die teuerste Liquidität!

    Finanzwerte
    (Aktien und Anleihen etc.) rentieren höher 
    und sind in der Regel an den Börsenplätzen auch schnell veräußerbar. 
    In schlechten Marktsituationen drohen dann jedoch Verluste
    Schlechte Zyklen mit Kursstagnationen bei Aktien können lange anhalten (Deutschland der 60'er, Japan der 90'er Jahre). 
    Einzelne Werte können sogar gänzlich wertlos werden (Konkurse etc.).

    Sachwerte
    (Immobilien etc.) sind inflationssicher. 
    Dafür unterliegen sie der Abnutzung
    Sachwerte sind teilweise nur schwer veräußerbar
    Ganze Märkte können verschwinden oder durch Veränderungen (z.B. technischer Fortschritt) bedeutungslos werden

 

  • Risiko, Zeit und Ertrag stehen in einem Verhältnis. 

    Grundsätzlich gilt: 
    Je größer das Anlagerisiko und je länger die Anlagedauer, desto höher wird der Ertrag sein.

    Als Risiko ist zunächst die typische Schwankungsbreite des Marktes zu sehen. 
    Aktienmärkte können in einzelnen Jahren um 20 bis 40 Prozent einbrechen 
    - auf lange Sicht schlagen sie bislang in der Rendite stets die Rentenmärkte
    Es geht also weniger um den Totalverlust - auch wenn dieser grundsätzlich nie auszuschließen ist.
    Ein Beispiel: 
    Ihr Anlageziel sind 100.000 €. Sie haben 20 Jahre Zeit. 
    Bei einer Nettorendite von 8 Prozent müssen Sie monatlich 175 € investieren. 
    Bei einer Nettorendite von 4 Prozent müssen Sie monatlich schon 274 € investieren. 

    Je länger die Anlagedauer, desto länger kann ihr Geld arbeiten und desto höher wird der Ertrag sein. 
    Ein Beispiel: 
    Ihr Anlageziel ist 100.000 €. Sie arbeiten mit einer Rendite von 8 Prozent. 
    Mit 551 € monatlich haben Sie Ihr Ziel in 10 Jahren erreicht. 
    Haben Sie dagegen 20 Jahre Zeit, reichen Ihnen monatlich 175 €. 

    Anlagearten nach Zeiträumen
    :
    kurzfristige Anlagen: Spareinlagen, Geldmarktkonten, Festgelder.
    mittelfristige Anlagen: festverzinsliche Rentenpapiere (-fonds).
    langfristige Anlagen: Aktien (-fonds), Sachwerte, Kapitalversicherungen.

 

  • Kosten, Steuern und Inflation verändern das Bruttoergebnis.

    Entscheidend bei der Kapitalanlage ist das Nettoergebnis. 
    Durch folgende Faktoren wird der reine Anlageerfolg verändert:

    Kosten
    .
    z.B. bei Wertpapieren: 
    einmalig bei An- und Verkauf oder Agio für Fonds; jährlich für Depotverwahrung.
    z.B. bei Immobilien: 
    Erwerbs- und Erwerbsnebenkosten, laufende Kosten und Instandhaltung sowie Verbrauch des Wirtschaftsgutes (AfA).

    Steuern
    .
    Kapitalanlagen werden steuerlich unterschiedlich behandelt
    Von der direkten Steuerbegünstigung (betriebliche Altersversorgung) 
    über die Steuerbefreiung (Lebensversicherung, Kursgewinne außerhalb der Spekulationsfrist) 
    bis zur vollen Besteuerung (Zinsen, Dividenden).

    Durch sogenannte "Steuersparmodelle" werden Verluste zugewiesen. 
    Rechnen Sie genau nach
    Meistens handelt es sich um versteckte Subventionen
    d.h. der Staat führt unrentablen Wirtschaftszweigen 
    durch die Gewährung von Steuervorteilen an Dritte indirekt Kapital zu. 
    Der Anleger hat meistens nur einen "Grenznutzen".

    Echte Steuersparmodelle funktionieren auf zwei Wegen: 
    In Phasen hoher Steuerbelastung werden Verluste erzielt
    die Gewinne treten in Phasen niedriger Steuerbelastung auf 
    oder werden durch Veräußerung steuerfrei abgeschöpft
    .

    Inflation
    .
    Der Kaufkraftverlust durch Inflation ist schleichend und wird erst über Jahre sichtbar. 
    Im letzten Jahrzehnt war Inflation kein Thema. 
    Die DM hat von 1949 bis 1999 über 70 Prozent Ihres Wertes verloren.
    Ein Beispiel: 
    Unter Annahme einer durchschnittlichen Inflationsrate von 3 Prozent und einer Nettorendite von 6,5 % während der Entnahmephase, 
    muss ein heute 20 jähriger für 500 € monatliche Kaufkraft im Rentenalter 250.000 € Kapital bilden, 
    ein 40-jähriger dagegen nur 139.000 €.

  • Renditen ausgewählter Anlageformen.
    Stichtag 31.12.2001
      25 Jahre  Topjahr Flopjahr
    Inflationsrate 2,7 % 0,0 % 6,9 %
    Festgeld 4,6 % 9,5 % 2,6 %
    Lebensvers. 5,7 % 6,70 % 4,17 %
    deutsche Aktienfonds 11,0 % 41,92 % - 27,40 %
    europäische Aktienfonds 11,2 % 52.95 % - 24,35 %
    internationale Aktienfonds  10,5 % 52,95 % - 16,89 %
    deutsche Rentenfonds 7,1 % 18,32 % - 3,32 %
    europäische Rentenfonds 6,5 % 14,31 % - 3,87 %
    Fernost Aktienfonds 11,36 % 134,92 % - 25,14 %
    US Aktienfonds 12,95 % 49,58 % - 20,91 %
    internationale Rentenfonds 7,6 % 22,98 % - 10,30 %
    Gemischte Fonds (neutral) 9,8 % 30,44 % - 10,94 %
    DAX (Index deutsche Aktien) 10,5 % 66,43 % - 30,18 %
    EURO STOXX ab 1992 43,92 % - 7,01 %
    Dow Jones (Index US Aktien) 13,8 % 57,61 % - 50,16 %
    Japan TSE (Index japanische Aktien) 8,5 % 76,60 % - 42,35 %
    REX (Index deutsche Renten) 7,3 % 18,57 % - 2,51 %